Der Datenschutz scheint bei Mozilla in einigen Aspekten in den Hintergrund getreten zu sein. Nachdem Firefox bereits begonnen hatte, Anzeigen auf der „Neuer Tab“-Seite anzuzeigen, was bei den Nutzern auf wenig Gegenliebe stieß, werden nun Add-on-Empfehlungen in der Adressleiste eingeblendet. Navigiert man zu einer Webseite, für die es im Firefox-Add-on-Marktplatz zufällig ein populäres Add-on gibt, erscheint ein Hinweis, dieses herunterzuladen. Im Folgenden wird erklärt, wie man diese Add-on-Vorschläge in Firefox deaktivieren kann.
Add-on-Vorschläge abschalten
Starten Sie Firefox und klicken Sie in einem neuen Tab auf das Zahnradsymbol, das sich oben rechts auf der Seite befindet. Dadurch gelangen Sie zu den Einstellungen von Firefox. Standardmäßig ist dort der Reiter „Allgemein“ ausgewählt. Scrollen Sie nun zum Bereich „Browsen“ und deaktivieren Sie die Option „Erweiterungen beim Browsen empfehlen“. Das ist alles, was nötig ist.
Ob es sich um eine neue Funktion handelt oder nicht, ist unklar, da Firefox nicht mein primärer Browser ist. Ich nutze ihn für bestimmte Aufgaben, für die ich Chrome (meinen Standardbrowser) nicht verwenden möchte. Die Add-on-Vorschläge sind mir zum ersten Mal aufgefallen, und was besonders beunruhigend war, ist die Tatsache, dass ich ausgerechnet nach dem Add-on gesucht hatte, das Firefox in Chrome vorgeschlagen hatte. Vielleicht war es nur ein Zufall, oder das Add-on ist einfach extrem populär, oder vielleicht stimmen doch alle Verschwörungstheorien über den Datenaustausch, aber der Vorschlag war auf jeden Fall irritierend.
Firefox bewirbt Add-ons und scheint vorauszusetzen, dass die Nutzer damit einverstanden sind, ähnlich wie bei der Einführung von Werbung auf der „Neuer Tab“-Seite. Da Add-ons meistens von Drittentwicklern und nicht von Mozilla selbst erstellt werden, kann man es so oder so als eine Form der Werbung betrachten. Möglicherweise erhält Mozilla keine finanzielle Vergütung dafür, genauso wenig wie für die Anzeigen auf der „Neuer Tab“-Seite, aber das ändert nichts am Sachverhalt.
Der Vorschlag erscheint als Hinweis in der Adressleiste. Wenn man darauf klickt, öffnet sich eine Meldung, die zu dem vorgeschlagenen Add-on weiterleitet. Selbst wenn Mozilla kein Geld für diese Vorschläge bekommt, werden Entwickler benachteiligt, die gerade erst neue Add-ons entwickelt haben. Durch das „Feature“ werden nur Add-ons in den Fokus gerückt, die bereits beliebt sind. Ähnlich wie im App Store von Apple, wo die meisten Apps kaum entdeckt werden, ist es schwierig für neue Add-ons, Sichtbarkeit zu erlangen.