Der Zugriff auf den Standort ist eine sensible Information, die viele Smartphone-Apps benötigen oder anstreben. Während Apps wie Google Maps diese Information für ihre Kernfunktionen benötigen, gibt es andere, beispielsweise Facebook, die sie eigentlich nicht zwingend erfordern. Sowohl auf iOS als auch auf Android-Systemen können Nutzer den Standortzugriff von Apps einschränken. Android bietet darüber hinaus die Möglichkeit, die Genauigkeit der Standortdaten zu steuern und somit zu verhindern, dass Apps den genauen Aufenthaltsort des Nutzers ermitteln können.
Präzision der Standortermittlung unter Android
Um die Präzision der Standortermittlung zu konfigurieren, öffnen Sie die Einstellungen-App und wählen Sie den Menüpunkt „Standort“. Sofern dieser Dienst bereits aktiviert ist, sehen Sie eine Option mit dem Titel „Modus“. Wählen Sie diese aus. Der Bildschirm zur Einstellung des Standortmodus zeigt die drei verschiedenen Genauigkeitsstufen an, die Android unterstützt.
Der Modus „Hohe Genauigkeit“ nutzt alle verfügbaren Funkverbindungen sowie GPS, um den genauen Standort zu ermitteln. Für Dienste wie Uber oder Lyft ist dieser Modus zwingend notwendig, um den aktuellen Standort des Nutzers zu bestimmen und den Dienst korrekt ausführen zu können.
Die Option „Energiesparmodus“ stützt sich auf Mobilfunkdaten, WLAN-Verbindungen und Bluetooth, um den Standort zu ermitteln. Dabei wird GPS außen vor gelassen. Da GPS jedoch eine wesentliche Rolle bei der genauen Positionsbestimmung spielt, ist diese Option allein nicht ausreichend, um Apps wie Uber oder Google Maps unterwegs zuverlässig nutzen zu können.
Der Modus „Nur Gerät“ ist die restriktivste Variante. Hier wird ausschließlich auf GPS und die Sensoren des Geräts zurückgegriffen, um den Standort zu ermitteln. Es wird deutlich, dass die meisten Apps, die auf Standortdaten angewiesen sind, den Standort nicht ermitteln können, wenn dieser Modus aktiviert ist.
Es ist bedauerlich, dass Android die Einstellung der Standortpräzision nicht für jede App separat zulässt. Zwar können Sie den Zugriff einer App auf Ihren Standort erlauben oder verweigern, doch alle Apps mit Zugriff auf den Standort haben dieselben Zugriffsrechte. Wenn Sie beispielsweise sowohl Google Maps als auch Facebook erlauben, Ihren Standort zu nutzen, und Sie den Modus „Hohe Genauigkeit“ eingestellt haben, können beide Apps über GPS, WLAN, Bluetooth und das Mobilfunknetz auf Ihre Standortdaten zugreifen.
Verbesserungspotenzial
Ein Vergleich der Standortverwaltung unter Android und iOS ist kaum zu vermeiden. iOS bietet Nutzern zwar nicht die Möglichkeit, die Standortpräzision zu steuern, erlaubt es aber, individuell zu bestimmen, welche Apps auf den Standort zugreifen dürfen und welche nicht, auch wenn diese im Hintergrund aktiv sind. Diese Funktion setzt allerdings die Unterstützung der Apps voraus. Wenn eine App zum Beispiel nur die Option anbietet, den Standort dauerhaft zu nutzen, kann der Nutzer dies nicht auf die aktive Nutzung der App beschränken. Ein Beispiel hierfür ist die Uber-App, die unter iOS lange Zeit durchgängig auf den Standort zugreifen konnte. Erst durch ein neueres Update wurde die Möglichkeit eingeführt, den Standortzugriff für Uber einzuschränken.
Weder iOS noch Android bieten die perfekte Lösung. Android ermöglicht die Steuerung der Standortpräzision, jedoch nicht für einzelne Apps. iOS ermöglicht die individuelle Zugriffsverwaltung für Apps, aber keine Steuerung der Standortgenauigkeit. Es sollte einen geeigneten Weg geben, diese beiden Konzepte zu kombinieren, ohne dass es für Entwickler zu aufwendig wird und Endnutzer gezwungen sind, ein Handbuch zu lesen, um zu verstehen, wie ihr Standort genutzt wird.