Was ist eine Netzwerkbrücke und wie wird eine erstellt?

Eine Netzwerkbrücke fungiert als Verbindungsglied zwischen zwei getrennten Rechnernetzen. Sie ermöglicht die Kommunikation zwischen diesen Netzen und erweitert dadurch die Reichweite des gesamten Netzwerks. Oftmals werden sie genutzt, um lokale Netzwerke (LANs) zu verbinden, doch auch WLANs untereinander oder WLANs mit LANs lassen sich auf diese Weise koppeln. Zwei durch eine Brücke verbundene Netzwerke agieren wie ein einziges Netzwerk, können aber nicht ihre Geschwindigkeiten addieren. Beispielsweise resultiert die Verknüpfung zweier 20-Mbit/s-Verbindungen nicht in einer Downloadrate von 40 Mbit/s.

Eine Netzwerkbrücke ist auf der zweiten Schicht des OSI-Modells tätig, der sogenannten Sicherungsschicht, die die Datenübertragung zwischen benachbarten Knoten regelt. Diese Knoten können sich in einem WAN oder LAN befinden. Unterhalb dieser Schicht liegen zwei weitere Schichten, von denen eine die Media Access Control-Schicht (MAC-Schicht) ist.

Der Unterschied zwischen Brücke und Repeater

Obwohl Brücken und Repeater auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, gibt es einen wesentlichen Unterschied in ihrer Funktionsweise. Ein Repeater kann man sich als eine Art Signalverstärker vorstellen: Er empfängt ein Signal, verstärkt es und sendet es weiter, damit es die vorgesehene Stelle erreichen kann.

Eine Brücke hingegen analysiert das eingehende Signal, ermittelt dessen Herkunft und Ziel und leitet es dann gezielt weiter. Im Gegensatz zum Repeater agiert eine Brücke somit intelligenter.

Ein Repeater verstärkt und leitet jedes Signal weiter, ohne dessen Bestimmungsort oder Herkunft zu berücksichtigen. Die Brücke hingegen sorgt dafür, dass das Signal nur an die relevanten Stellen gelangt. Sie ist daher besonders nützlich in heterogenen Netzwerken, da sie große Netze in kleinere, übersichtlichere Segmente aufteilen kann.

Physische und virtuelle Brücken

Eine Brücke wird oft durch ein dediziertes, physisches Gerät realisiert. Diese Geräte können im unteren Preissegment angesiedelt sein, leistungsfähigere Modelle sind jedoch meist kostspieliger. Für die Verbrückung von LANs ist die Verwendung eines physischen Geräts empfehlenswert. Wenn die Anforderungen an die Netzwerkverbrückung gering sind und ein Windows- oder Mac-Rechner mit einer entsprechenden Netzwerkkarte vorhanden ist, kann eine virtuelle Brücke zwischen einem LAN- und einem WLAN-Netzwerk eingerichtet werden.

Einrichten einer virtuellen Netzwerkbrücke

Unter Windows 10 und macOS ist es möglich, virtuelle Netzwerkbrücken zu konfigurieren. Hierfür sind Administratorrechte erforderlich.

Windows 10

Unter Windows 10 öffnen Sie den Datei-Explorer und geben Sie Folgendes in die Adressleiste ein:

Systemsteuerung\Netzwerk und Internet\Netzwerkverbindungen

Vergewissern Sie sich, dass Sie mit beiden Netzwerken verbunden sind, die Sie überbrücken möchten. Wählen Sie beide Netzwerke aus und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eines davon. Wählen Sie im Kontextmenü die Option „Brücke erstellen“. Warten Sie einige Augenblicke, bis das Brückennetzwerk konfiguriert wurde.

Sie können ein Brückennetzwerk deaktivieren oder Netzwerke von einer Brücke entfernen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Brückennetzwerk und wählen Sie „Deaktivieren“ oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eines der Netzwerke im Brückennetzwerk und wählen Sie „Von Brücke entfernen“.

Entfernen Sie die Netzwerke einzeln und warten Sie jeweils, bis ein Netzwerk entfernt wurde, bevor Sie das nächste entfernen, um Fehler zu vermeiden.

Mac OS

Unter macOS öffnen Sie die Systemeinstellungen und wählen Sie den Menüpunkt „Netzwerk“. Klicken Sie unten in der linken Spalte auf das Zahnradsymbol und wählen Sie „Virtuelle Schnittstellen verwalten…“ aus.

Klicken Sie im daraufhin erscheinenden Fenster auf die Plus-Schaltfläche und wählen Sie „Neue Brücke“ aus dem Menü. Wählen Sie die Netzwerke aus, die Sie in die Brücke integrieren möchten, und der Vorgang ist abgeschlossen.